Musik-Ergonomie

Die Musik-Ergonomie nach Fogel ist ein „mentaler Dachverband“, in dem Einzeldisziplinen wie Pädagogik, Psychologie, Physiologie, Medizin, Soziologie, Instrumentenbau und Informatorik in einen dynamischen, interdisziplinären Austausch geraten.

Von physiologisch sinnvollen zeiteffizienten Übe- und Lernstrategien über Prävention und konkreter Behandlung von Überlastungserscheinungen bis hin zu Layouts von Noten und bautechnischen Veränderungen von Instrumenten, um nur einige Aspekte der Musik-Ergonomie zu nennen, reichen die ineinandergreifenden Möglichkeiten dieses multidisziplinären Ansatz des Musizierens.

In seiner Bedeutung ist dieser interdisziplinäre Austausch noch gar nicht final einschätzbar. Er bricht insuläres Handeln auf, direktes Reagieren auf verschiedenen Ebenen ermöglicht die Einbindung neuer Strömungen und Entwicklungen.

Diese notwendige Kooperation von Wissenschaft, Empirie, Tradition, Non-Empirie lässt so ein ganzheitliches Konzept auf wissenschaftlicher Basis für die Musik entstehen.

Nur wer das spielerisch kreative Wandeln zwischen den Aspekten der ergonomischen Welt lernt und damit umgehen kann wird mit den stets ansteigenden Anforderungen, die an heutige Musiker*innen gestellt werden, zeitgemäß umgehen können.

Module

Single Lesson
2 x individuelle Lessons zur Analyse des eigenen Spielsystems.

Parallel Lesson
2 x zeitgleiches Lernformat

Forum Lesson
Alle Lessons finden nach Absprache als Forum Lessons statt.

Lecture
4 Lectures: Musik-Ergonomie - Stagefright - Die linke Hand - Der rechte Arm

‘Gitarrenyoga’
4 x Gruppenübungen

Feedback Stage
2 x Bühnenanalyse mit direkten Feedbacks zur Stageperformance

Impuls
1 x Impuls und Diskussion zu spontanen Themen

Opening Stage
Eröffnungskonzert der Teilnehmenden

Final Stage
Abschlusskonzert der Teilnehmenden

Special Guest to be announced ...

Die Teilnahmezahl ist auf 15 Aktive begrenzt. Die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat.
Änderungen vorbehalten

Haltung Gitarre

Stagefright – Lampenfieber

Angst vor dem Konzert – Interpretation und Chance – oder:
Wann fängt ein Konzert eigentlich an?

Auftrittsangst ist stets eine Gemengelage von verschiedenen internen wie externen Faktoren der Angst.

Anhand von empirischen, neuropsychologischen Untersuchungen zu Furcht und Bewältigungsstrategien kombiniert mit Erkenntnissen aus Pädagogik und Aufführungspraxis werden einige elementare Angstfaktoren untersucht und Rückschlüsse auf die Gestaltung von Konzertvorbereitung und Auftritt gezogen.

Dabei wird festgestellt, dass ein Konzert schon sehr weit vor dem eigentlichen “Stage Event” beginnt.

In der Konzertvorbereitung erleben Musiker*innen diverse “High Peaks” der Angst. Ihre richtige Interpretation kann eine passive Ohnmachtshaltung zu einem gestalterischen Umgang wandeln und so zu einer erfolgreichen Konzertvorbereitung und einem gelungenen Auftritt führen.

Die “richtige” Repertoirewahl, das Einbinden “vorbereitender Rituale”, der gefürchtete Moment kurz vor dem Auftritt, das Wissen um die Abläufe auf der Bühne und der angemessene Umgang mit diesen und weiteren Faktoren sind entscheidend.

Es werden Konzepte vorgestellt, die die Musiker*innen dazu befähigen, sich selbst vor, während und nach dem Auftritt positiv zu erleben, eine verantwortliche Rolle im Konzertleben zu übernehmen und später dies an die Schüler*innen zu vermitteln.

Die interdisziplinäre Herangehensweise und wissenschaftliche Untersuchungen zusammen mit pädagogischen Konzepten und den Erfahrungen aus der konzertanten Aufführungspraxis zu dynamisieren vermischen sich zu einem vielschichtigen Ganzen und lassen die Musiker*innen zu aktiven Gestalter*innen werden.

Die Hand

Die muskuläre Interpretation der Hand und ihre Ableitung auf Spieltechniken an der Gitarre.

Die muskulären Zusammenhänge determinieren die feinmotorischen Bewegungen beim Musizieren in gewisser Weise vorab.

Das Befolgen dieser physiologischen Gesetzmäßigkeiten in der Hand ermöglicht leichteres und überlastungsfreies Spiel.

Tatsächlich aber treten in der Instrumentalpädagogik dieser Grundidee häufig konträre Konzepte und Übungen entgegen, die zum Teil über Dekaden hinweg zu problematischen Situationen führen können.

Anhand von Analysen der Hand und ihren Begebenheiten einerseits und beispielhaften Analysen der Spieltechniken Barré und Spreizungen andererseits werden Deckungsgleichheit und Diskrepanz zwischen Physiologie und traditioneller Lehrmethode verdeutlicht.

Sich daraus häufig ergebende typische schmerzhafte Erscheinungen bei Gitarrist*innen in beiden Händen und Schultern sind ebenfalls Gegenstand der Betrachtung.

Der eigenen Physiologie folgend werden hier Gegenstrategien bzw. präventive zeitgemäße Lehrkonzepte vorgestellt, die dazu beitragen können, diese Überlastungssymptome im günstigsten Fall gar nicht erst auftreten zu lassen.

Anatomie der Hand

Gitarrenyoga

"Vom ersten bis zum letzten Ton sind Körper und Geist die wichtigsten Instrumente für Musiker*innen.”

Als Folge langjährigen Praktizierens von Feldenkrais und Yoga modifizierte Roland Fogel seine Erfahrungen in diese Übungen, die speziell für Musiker*innen in der Anwendung designed sind.

Die Körperübungen Fogels unterstützen die Eigenwahrnehmung und stellen somit eine Methode zur aktiven Gestaltung des Körpers für die Musik dar.

Die Erkenntnisse aus der so praktizierten Achtsamkeit sich selbst gegenüber sind direkt auf und während des Instrumentalspiels anwendbar und erhöhen so die Durchlässigkeit des Körpers für die Musik.

Gitarrenyoga Wirbelsäule
Gitarrenyoga Korrektur Armhaltung
Gitarrenyoga Armfreiheit

Teilnahme

Das Seminar ist an alle gerichtet, die sich für das Zusammenspiel von Körper und Geist beim Musizieren interessieren.

Für klassische und E-Gitarrist*innen aller Stilistiken von Rock bis Jazz, von Folkpicking bis Klassik.

Für die Leistungsstufen von fortgeschrittenen Hobbymusiker*innen über Vorstudium, Studierende, Profis, Performer*innen.

Für Instrumentalpädagog*innen und Schulmusiklehrer*innen.

Für alle Musizierenden, die ihre mentale Situation im Studium, im Berufsleben, beim Musizieren oder auf der Bühne anhaltend resilient verbessern wollen.

Für alle Instrumentalist*innen, die sich mit dem Thema Prävention und Gesunderhaltung im Musiker*innenleben beschäftigen wollen.

Für Instrumentalist*innen, die bereits problematische Schmerzerfahrungen in kurzer oder anhaltender Form beim Musizieren gemacht haben.

Für Musiker*innen, die sich das reichhaltige Thema Ergonomie in der Musik für das Spielsystem Mensch erschliessen wollen.

Dieses Seminar ist darüber hinaus für alle Instrumentengruppen offen - also nicht nur für Gitarrist*innen.

Die Teilnahme ist aktiv, passiv oder als Begleitperson möglich.